Modellflug „in den Anfängen“
Bei Personen ist die Zusammenstellung von einigen herausragenden Ereignissen recht einfach, da es meist genug Leute gibt, die man fragen kann. Beim LSC CONDOR, der einer von sehr wenigen Modellflug-Vereinen ist, die schon so lange bestehen, ist das recht schwierig. Unsere langjährigsten Mitglieder sind seit 1962 (Norbert Luka), bzw. seit 1965 (Ekhard Franke) dabei.
Der bisher einzige Augenzeuge ist Dietmar Schäfer, unser Wilga Chefpilot, der als kleiner „Stepke“ (damals noch nicht Mitglied im Verein) mit seinem Vater oft auf dem Flugplatz in Ruhleben war und vielleicht dort die Luft schnupperte, die Ihn zum heutigen Experten für Großmodelle machte. Dietmar Schäfer konnte, nach Durchsicht seines Archives das oben stehende Foto zur Verfügung stellen, auf dem das für heutige Verhältnisse luxuriöse Vereinshaus zu sehen ist. Das Auto ist sicher auch ein Indiz für die angegebene Jahreszahl. Unter dem mittleren Fenster im Turm ist schemenhaft das Vereinsschild zu erkennen.
Bemerkenswert ist, daß in einer Zeit wo die Wirtschaft sich noch im Aufbau befand und sicher viele Schwierigkeiten das Alltagsleben bestimmten, sich schon recht früh interessierte Leute fanden, um Modellflug zu betreiben. Zu dieser Zeit dürften Transistoren nur sehr vereinzelt in Fernsteueranlagen vorhanden gewesen sein. Außerdem war von den heute selbstverständlichen Proportionalanlagen keine Rede, sondern bestenfalls Tippanlagen vorhanden, bei denen die Ruderbewegungen bei Tastendruck auf einem festen Ausschlag erfolgten. Ein dosiertes Steuern war also nur über häufigeres und länger oder kürzeres Tippen der Taster auf der Fernsteuerung möglich.
Aus dieser Zeit stammen sicher auch die Könner, die es schaffen, einen Segler, der nur über Seitenruder gesteuert wird, bei Fuß zu landen, während andere selbst mit Abstiegshilfen (Klappen) regelmäßig einige Meter laufen. Einer dieser Könner ist vor einiger Zeit nach München gezogen.
Ich bitte also alle Leser dieser Seite, Informationen zum Verein beizusteuern, die über den bisher erstellten „Lebenslauf“ hinausgehen oder hier erwähnte Stationen genauer datieren. Besonders interessant sind Berichte und Fotos von Ereignissen und Personen.
Vorläufiger „Lebenslauf“ des LSC CONDOR e.V. – Berlin:
- 01.03.1952
Eintragung beim Amtsgericht - 01.05.1952
Einreichung der Satzung - derzeit unbekannt
Umzug von Ruhleben nach Marienfelde - 1990
Umzug von Marienfelde auf das Gelände in Sputendorf - Februar 1999
LSC geht Online - 14.08.2004
Relaunch der Website - 01.01.2013
Wechsel vom DAaC zum DMFV
Bisher konnte ich in Erfahrung bringen, daß der Verein zur Gründungszeit ein Gelände in Spandau nutzte und dann im weitern Verlauf nach Marienfelde übersiedelte.
Aus der Marienfelder Zeit hat Ekhard Franke noch ein Flugblatt „gerettet“ aus dem das Logo und das Flugplatzfoto stammen. Das Flugblatt stammt aus der Mitte der 80er Jahre (ca. 1985).
Modellflug „damals“
Aus heutiger Sicht mögen Begriffe wie „Marienfelder Rhön“ etwas anmaßend und pathetisch klingen, doch in der damaligen Zeit war die Rhön nicht so einfach zu erreichen wie heute. Außerdem spiegeln diese Formulierungen den Stolz über die erbrachten Leistungen wieder, die sich damals sicher nicht vor den heutigen verstecken mussten. Augenzeugen aus dieser Zeit (Margot und Günter Krewerth) berichten, daß die erste Zeit in Marienfelde von häufigen Auf- , Abbau und Planierarbeiten geprägt waren.
Wie die Kräne im Hintergrund des Bildes aus den 80er Jahren vermuten läßt, wurde in Marienfelde derzeit viel gebaut und der Verein mußte seinen Platz immer dort hinlegen, wo rund um den heutigen Freizeitpark gerade Platz war. Das der Freizeitpark zu der Zeit ein Trümmer, bzw. Müllberg war, zeigt sich auch heute wieder, wo große Teile des Parks, wegen austretendem Methangas vorsichtshalber gesperrt sind.
Modellflug „heute“
Von den ersten Transistoren, die zunächst teuer und empfindlich waren ist die Entwicklung inzwischen bei Computeranlagen angelangt. Da die meisten Servos auch nicht mehr von einem Modell in das andere gebaut werden, weil die mechanische Justierung und Einstellung recht zeitraubend ist, kann die Fernsteuerung quasi auf Knopfdruck von einem Modell auf das andere umgestellt werden. Die zur Zeit teuerste Einzelkomponente der Steuerung im Modell ist der Empfänger, so daß dieser wenigstens noch umgesteckt wird.
Die vielfältigen Möglichkeiten, die Computersteuerungen bieten, machen allerdings deren „Programmierung“ oder Einstellung bisweilen etwas kompliziert, so daß viele Modellflieger auf die Hilfe der Experten angewiesen sind, die sich mühevoll durch die Bedienungsanleitungen ihrer High-Tech Anlagen durchgekämpft haben.